BERLIN Die Grüne Gentechnik kann dazu beitragen, die globale Ernährungsversorgung zu sichern.
Davon ist der Direktor des Zentrums für Entwicklungsforschung (ZEF) der Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Prof. Matin Qaim, überzeugt. Zwar stelle die Gentechnik kein Allheilmittel dar, aber sie könne und müsse einen Beitrag dazu leisten, die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren, betonte Qaim bei der Tagung „Zukunft der Ernährung“ des Lebensmittelverbands Deutschland in Berlin. Dazu zählen für ihn neben gentechnischen Verfahren zur Erzeugung transgener Pflanzen auch neue genomische Züchtungsmethoden wie CRISPR/Cas.
Laut Darstellung des ZEF-Direktors haben mehr als 30 Jahre Risikoforschung belegt, dass gentechnisch veränderte Organismen genauso sicher sind wie konventionell gezüchtete Pflanzen. „Wir brauchen Debatten, welche Art von Landwirtschaft wir wollen, aber die Schwarzweiß-Malerei um Gentechnik hilft nicht“, sagte Qaim. Grundsätzlich sollte man immer das Merkmal betrachten und nicht die Methode, mit der die Pflanze gezüchtet werde. Die Debatte solle sich nach Ansicht des Wissenschaftlers eher darauf konzentrieren, welche Pflanzenmerkmale bei einer nachhaltigen Landwirtschaft helfen können.
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Qaim verdeutlichte die Notwendigkeit, die Nahrungsmittelproduktion zu steigern. Aktuell seien rund 30 Prozent der Weltbevölkerung nicht ausreichend mit Kalorien und Nährstoffen versorgt, und die Nachfrage steige. Gleichzeitig stehe die Landwirtschaft vor zahlreichen Herausforderungen. Hinzu komme, dass sich der Klimawandel negativ auf die Agrarproduktion auswirke, so der ZEF-Direktor.