
Förderpreis der Fleischwirtschaft 2020 Zukunft braucht Talentförderung
Aus der Feder oder von der Buchstabentastatur eines Chefredakteurs der afz soll das keine Beruhigungspille sein. Ganz im Gegenteil: Wir versuchen als Branchenzeitung des Wirtschaftssektors aufzuzeigen, wohin die Reise geht. Schließlich fallen außerhalb der Fleischbranche immer wieder Begriffe wie Food Future, während der klassische Fleischkonsum selbst von Genuss-Liebhabern kritisch betrachtet wird.
Gegenwärtig laufen die Geschäfte für einige im Markt sehr gut. Die Einschränkungen des öffentlichen Lebens durch die angeordneten Corona-Maßnahmen haben die Konsummuster der Deutschen ordentlich durcheinander gewirbelt. So zählen die Fleischer zu den Gewinnern, weil Kantinen und Restaurants ihren Betrieb einstellen mussten. Unterwegs von der Arbeit mal eben zum Mittagssnack ausschwärmen oder abends chic ausgehen, das war weder im Frühjahr möglich noch gegenwärtig. So kümmern sich viele Menschen selbst ums Essen. Der neue Zwang, den Einkaufskorb praller als vor der Corona-Krise mit Lebensmitteln zu füllen, entfachte bei nicht wenigen sogar eine neue Kochlust.
Die Pandemie verstärkte noch weitere Trends: Zum einen stehen Erzeugnisse aus der Region sowie das Einkaufen beim Nachbarn – also bei „meinem Metzger“ – hoch im Kurs. Zum anderen steigt das Bedürfnis nach höheren Qualitätsstufen beim Einkauf von Lebensmitteln. Egal, ob Weidemilch oder Freilandeier: Die Verbraucher stellen mehr Fragen als früher. Sie schielen im Discounter und im Supermarkt aufs Etikett, das immer häufiger Botschaften trägt wie: Genuss mit gutem Gewissen. Das alles hat Grenzen, weil König Kunde immer öfter auf Authentizität achtet. Bedingt durch Corona haben einige Konsumenten sogar mehr im Geldbeutel – selbst bei Kurzarbeit, weil die Zwischendurchverpflegung meistens ausfällt und der Kneipenbesuch sowieso. So steigerten vor allem die Fleischer-Fachgeschäfte ihren Absatz an Fleisch und Wurst. Aber bleibt das künftig so?

(Bild: imago images / Winfried Rothermel)
Deutscher Fleisch Kongress Metzger sind die Gewinner

Deshalb braucht die Branche unbedingt eine Talentförderung auf allen Stufen. Zeigen Sie auf, welche Perspektiven sowohl Fleischindustrie, Fleischwarenindustrie als auch das Fleischerhandwerk bieten. Die unglaublichen Chancen entsprechen in keinster Weise dem Image des Fleischsektors. afz und „Fleischwirtschaft“ haben mit dem „Förderpreis der Fleischwirtschaft“ bereits 2013 eine Initiative gestartet, Top-Nachwuchskräfte zu identifizieren. Diese Talente sind Leuchttürme für die Branche.
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