
Forum der Fleischwirtschaft Engagement wirkt nach außen und innen
Die Wirklichkeit ist dabei längst eine andere. Das belegte eindrucksvoll das „Forum der Fleischwirtschaft“ der afz vergangene Woche in Osnabrück. Referenten und Teilnehmer zeigten, welche Bandbreite das Engagement der Unternehmen heute einnimmt: bessere Haltungsbedingungen für die Tiere, Maßnahmen und Investitionen zur Energieeinsparung oder die faire Partnerschaft mit Lieferanten wie Mitarbeitern, um nur einige zu nennen. Nachhaltigkeit hat eben viele Facetten und ist weit mehr als der verantwortungsvolle Umgang mit der Natur. Die Branche ist hier auf einem guten Weg.
Und Ansatzpunkte gibt es viele. Unter den drei Säulen der Ökologie, des Sozialen und der Ökonomie kann sich jeder die Punkte raussuchen, bei denen es am leichtesten fällt zu starten und die zum Unternehmen passen. Die Experten raten, sich eingangs auf wenige Handlungsfelder zu konzentrieren und diese systematisch weiterzuentwickeln.
Das Austarieren der drei Dimensionen untereinander gerät sicher manches Mal zur Herausforderung, schärft aber den unternehmerischen Blick – und lohnt sich gleich in mehrfacher Hinsicht. Denn auch hier gilt das vertraute Sprichwort: Tue Gutes und rede darüber. Mit nachhaltigen Themen darf keiner im Verborgenen arbeiten. Sie sind der Schlüssel dazu, das Bild der Branche in der Öffentlichkeit gerade zu rücken, damit irgendwann Schluss ist mit den Skandalbildern.
Forum der Fleischwirtschaft 2017: Nachhaltigkeit leben – Verantwortung zeigen

Die persönlichen Erfahrungen, die die Unternehmer beim Osnabrücker Forum mit den Zuhörern teilten, zeigten noch eine weitere Dimension des nachhaltigen Handelns: die Begeisterung. Wer in einem engagierten Unternehmen arbeitet, ist stolz ein Teil davon zu sein. Die Mitarbeiter identifizieren sich viel stärker mit ihrem Arbeitgeber. Das sorgt neben einem stärkeren Zusammengehörigkeitsgefühl in den eigenen Reihen auch ganz nebenbei für ein positives Bild nach außen.
Die nachhaltig ausgerichtete Unternehmensführung erfüllt also nicht nur den direkten Zweck im ökologischen, ökonomischen und sozialen Sinn, sondern auch einen sekundären: Im Bereich des Employer Branding bietet sie ein nützliches Werkzeug zur Motivation. Zur Motivation der Beschäftigten von heute und viel wichtiger noch: der Mitarbeiter von morgen. In Zeiten von akutem Fachkräftemangel und ausbleibendem Branchennachwuchs ein effektives Instrument, das alle Mühe lohnt.