Ernährungssicherung: Die Alarmglocken schrill...
Jörg Schiffeler
Ernährungssicherung

Die Alarmglocken schrillen gewaltig

Dienstag, 13. Dezember 2022

FRANKFURT Die Rohstoffsicherung muss jetzt Chefsache werden.

Die Schweine drohen in der Bundesrepublik knapp zu werden. Außerhalb der Agrar- und Fleischwirtschaft will das niemand wahrhaben.

Das Problem ist, dass die Halbierung der Herden zum politischen Ziel dieser Regierung geworden ist. Dafür gibt es mehrere Gründe. Mehr Platz im Stall ist einer. Wer das Tierwohl weiter entwickeln möchte, stallt weniger Rinder und Schweine auf. Genehmigungen für neue Stallbauten oder Erweiterungen erteilen die Behörden gar nicht gern. Ein weiteres Argument ist der Klimaschutz. Um die gesteckten Ziele in der Bundesrepublik zu erreichen, wollen die Grünen die Tierbestände abstocken.
Etliche Landwirte haben nun die Nase gestrichen voll. Ihnen fehlt die Perspektive. Gesellschaft und Politik haben viele Forderungen an die Erzeuger und Verarbeiter unserer Mittel zum Leben. Dabei ist in der Ernährungswirtschaft die Bereitschaft zur Transformation da. Allerdings kostet der Umbau der Nutztierhaltung viel Geld. Da ist es absolut hinderlich, dass die politisch Verantwortlichen weiter um die Finanzierung zocken, Länderkammer und Bundesregierung nicht zu einer einheitlichen Linie finden.

Diese Unentschlossenheit, das Beharren auf Positionen anstatt Kompromisse zu finden, treibt Tierhalter zur Aufgabe. Das ist gefährlich. Wir werden sie noch bitter brauchen. Die aktuelle Destatis-Bilanz legt offen, dass die Importe nicht ausreichen, um den Rückgang aus heimischen Ställen auszugleichen.
„Fleisch darf weder zur Mangelware noch zum Luxusgut werden.“
Jörg Schiffeler, Chefredakteur
Auch wenn sich Konsummuster und Verzehrgewohnheiten verändern, so darf Fleisch weder zur Mangelware noch zum Luxusgut werden. Genuss mit gutem Gewissen bedeutet ganz klar auch, dass für die Aufzucht von Rindern kein Regenwald abgeholzt werden darf. Umso wichtiger ist es, dass die Landwirtschaft hierzulande die Chance zu einer Weiterentwicklung für Mensch, Tier und Umwelt bekommt. Der soziale Frieden hängt auch in diesem Landan einer sicheren Versorgung, die die Bürgerinnen und Bürger sich auch leisten können.

Quelle: afz - allgemeine fleischer zeitung 50/2022



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