
Ausbildungsleistung Warme Worte allein reichen nicht aus
Dienstag, 03. November 2020
fleischwirtschaft.de — FRANKFURT In den letzten Jahren haben viele Fleischer ihr Geschäft ausgebaut. Doch die Zahl der Ausbildungsverhältnisse geht weiter zurück.
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Das Fleischerhandwerk profitiert derzeit von der Renaissance des Handwerks und der regional erzeugten Lebensmittel in der Käufergunst. Während der Krise hat sich das manifestiert. Man weiß die Erzeugung vor Ort und die Verwurzelung in der Region wieder zu schätzen. Nicht umsonst gilt das Fleischerhandwerk während der Pandemie als systemrelevant: Metzger sorgen täglich für frische, wertvolle Lebensmittel.
Damit diese Versorgung aber auch morgen noch möglich ist, oder sagen wir mal: übermorgen, wenn die Krise – hoffentlich bald – vergessen ist, dafür braucht das Handwerk junge, engagierte Nachwuchskräfte. Es braucht Azubis.„Der Entschluss, sich aus der Ausbildung junger Leute zurückzuziehen, sollte wohl überlegt sein.“

Motivierend auf die Ausbildungsbetriebe könnten da sicherlich kleine finanzielle Anreize seitens der Politik wirken. Der ZDH etwa ruft nach Kostenentlastung bei der ÜLU und den Sozialabgaben. Ob das die geeigneten Instrumente sind, um die Lehrherren bei der Stange zu halten, wird zu prüfen sein. Wichtig wäre aber in der Tat – über die corona-bedingte Ausbildungsprämie hinaus –, die Betriebe bei der Ausbildung ihrer Fachkräfte von morgen zu unterstützen.
Nimmt man die Politik beim Wort, ist ihnen die Bedeutung des Handwerks für die betriebliche Ausbildung durchaus bewusst. „Das Handwerk leistet hier Überragendes und sichert damit die Zukunft junger Menschen“, unterstrich einmal Bundeskanzlerin Angela Merkel. Dieses Engagement - gerade kleiner Betriebe – könnte die Regierung nun honorieren – mit mehr als warmen Worten.