HAMBURG DFV-Mitgliederversammlung in Hamburg. Delegierte diskutieren das Beitragswesen.
von Jörg Schiffeler und Sandra Sieler
Präsident Herbert Dohrmann eröffnete die Mitgliederversammlung des Deutschen Fleischer-Verbands (DFV) mit einem kurzen Rückblick. In vielen Themenfeldern hat das Fleischerhandwerk seine Interessen gegenüber Behörden, Politik und weiteren Wirtschaftspartnern mit Erfolg platzieren können.
Dohrmann verwies hierbei insbesondere auf das Zusammenrücken mit der Spitze des Deutschen Bauernverbands (DBV). „Hier haben wir echte Erfolge vorzuweisen“, bekannte Dohrmann. Beispielhaft nannte er den Leitsatz für vegane und vegetarische Fleischersatzprodukte im Deutschen Lebensmittelbuch. Die von DFV und DBV eingeleitete Initiative führte schließlich zu einem zufriedenstellenden Ergebnis für die Metzger hierzulande. Ebenfalls an einem Strang ziehen die Fleischer mit der Landwirtschaft, um eine Fristverlängerung bei der betäubungslosen Kastration von Ferkeln zu erreichen.
Das forderte auch der vierte Antrag, den die Innung Rhein-Erft eingereicht hatte. Das Instrument sei vor dem Hintergrund anhaltender Betriebsschließungen eingeführt worden. Inzwischen habe man aber die Austritte ganzer Innungen finanziell abzufedern. Das übersteige die Kapazität seiner Mitglieder, unterstrich Obermeister Wolfgang Axer. Die Anträge wurden nach Beratungen der Landesverbände abgelehnt.Von der Mitgliederversammlung nahm Präsident Dohrmann den Auftrag an, die breite Kritik an der Dynamisierung der Beiträge ernst zu nehmen und nach Lösungen zu suchen. Dohrmann erinnerte daran, dass die Potsdamer Beschlüsse nur ein Anfang waren, den DFV fit für die Zukunft zu machen. Der gastgebende Obermeister, DFV-Vizepräsident Michael Durst, ermutigte die Delegierten, die Themen Finanzen und Organisationsstrukturreform anzunehmen und Verantwortung zu zeigen. „Hier müssen wir in die Puschen kommen und ernsthafter miteinander kommunizieren“, forderte der Hamburger Innungschef mit Blick auf den Zusammenschluss der Landesverbände Hamburg, Niedersachsen-Bremen und Schleswig-Holstein.
Die politische Interessenvertretung des Fleischerhandwerks sei nicht mit Geld aufzurechnen, ergänzte Dohrmann. Er appellierte an die Kollegen zusammenzustehen, denn niemand außer dem Verband finde politisches Gehör – nicht in Berlin und nicht in Brüssel.