ESSEN „Flexitarier“ liegen laut Konsumforschern voll im Trend. Seltener Fleischkonsum und ein hohes Qualitätsbewusstsein zeichnen diese Kundengruppe aus.
In Deutschland wächst die noch kleine Gruppe der Teilzeitvegetarier – der so genannten Flexitarier. Darauf hat die
Gesellschaft für integrierte Kommunikationsforschung (GIK) der Funke Mediengruppe in Essen unter Berufung auf eigene Umfrageergebnisse hingewiesen. Den Anteil der Flexitarier unter den Bundesbürgern bezifferte die GIK auf zwei Prozent. Allerdings liege diese Gruppe „voll im Trend“ und spreche sich für „gesunde Ernährung ohne kompletten Verzicht“ aus; Flexitarier äßen selten Fleisch und legten dabei Wert auf gute Qualität.
Die GIK-Forscherin Tanja Seiter hob hervor, dass auch Konsumenten, die keinen besonderen Ernährungsstil pflegten, bei vegetarischen Lebensmitteln zugriffen. So sei der bundesdeutsche Umsatz von vegetarischen Produkten nach Daten des
Marktforschungsunternehmens Nielsen 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent auf 819 Mio. Euro gestiegen. Dagegen flaute der Trend der
Fleisch-Ersatzprodukte im Jahr 2017 allerdings schon wieder ab.
Unterdessen sei die Zahl der strikten Veganer und Vegetarier viel kleiner, als man beim Blick auf die breite Produktpalette annehmen könnte. So seien nur zwei Prozent der Deutschen „echte“ Vegetarier, und vegan ernährten sich sogar nur 0,3 Prozent. Allerdings bescheinigten die Marktforscher Veganern, Vegetariern und Flexitariern eine hohe Kaufkraft. Vor allem Frauen gehörten zu diesen Ernährungstypen, denn 78 Prozent der Vegetarier sowie 64 Prozent der Flexitarier und 63 Prozent der Veganer seien weiblich.
Und noch eine gute Nachricht bringen die Konsumforscher: Ein großer Teil der Deutschen genießt gerne und bewusst – dazu gehört, dass gut die Hälfte selbst zum Kochlöffel greift: 53 Prozent kochen gern.