FRANKFURT Wir essen gern zartes Fleisch. Aber: Zartheit allein führt nicht auf den Gipfel des Genusses. Eine kulinarische Anleitung zum großen Fleischaroma.
In Spanien und Frankreich steht Kuhfleisch auf den Speisekarten der feinen Restaurants. Das Fleisch dieser Kühe, die viele Jahre Milch gegeben haben und sich zum Ende ihres langen Rinderlebens noch einmal richtig an Getreide sattfressen, ist eine Delikatesse.
Dieses Feinschmecker-Kuhfleisch gibt es immer öfter auch in Deutschland. Es hat einen eigenständigen und intensiven Geruch – mancher Fleischgenießer glaubt ein Milcharoma oder die Weidehaltung zu erschnuppern und zu erschmecken. In jedem Fall gehen Braten oder Steak weder an der Nase noch am Gaumen einfach so vorbei. Das ist kraftvolles Fleischaroma und eine Wucht an Fleischgeschmack.
Allerdings haben wir uns die Intensität des ursprünglichen Fleischgeschmacks über viele Jahre abgewöhnt. Über Jahrzehnte war das schnell gemästete und magere Muskelfleisch angesagt: Schweinerücken oder Hühner- und Putenbrust gehörten zu den Favoriten. Billig und mager war das, gut geschmeckt hat es nur durch reichlich Gewürze.