Fleischqualität Mit Bio auf Wachstumskurs

von Dieter Heimig
Rund zehn Jahre ist es her als die LFW Ludwigsluster Fleisch- und Wurstspezialitäten GmbH & Co. KG begann, Rind- und Schweinefleisch sowie Fleischwaren in Bioqualität zu vermarkten. „Damals konnten wir nur Edelteile als Bio-Ware verkaufen, der übrige Anteil wurde in der konventionellen Schiene abgesetzt. Heute hingegen können wir alle Teilstücke mit entsprechender Auslobung vermarkten“, sagt Geschäftsführer Ulrich Müller.
Das Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern hat mit Bio zweifellos aufs richtige Pferd gesetzt. Laut Geschäftsführung steigerte Ludwigsluster in den letzten Jahren seinen Umsatz kontinuierlich. „2017 verzeichnen wir ein Erlösplus von acht Prozent auf rund 85 Mio. Euro. Die Absatzsteigerung liegt bei zwei Prozent. Vor allem der Bio-Bereich gibt dem Geschäft einen Schub“, konstatiert Müller.

Abnehmer sind neben dem Lebensmitteleinzelhandel auch die weiterverarbeitende Industrie, darunter Pizzahersteller wie der Betrieb von Dr. Oetker im benachbarten Wittenburg. „Wir beliefern unter anderem Edeka und Tegut.
Vor allem in den südlichen Bundesländern Rheinland-Pfalz, Saarland, Hessen und Nordbayern haben wir eine gute Präsenz“, berichtet Müller. Rund die Hälfte der abgesetzten Menge ist für den Lebensmitteleinzelhandel bestimmt. Die anderen 50 Prozent liefert der Hersteller an Bio-Fachmärkte.
Nicht nur das Thema Bio steht bei Ludwigsluster weit oben auf der Agenda. Das mittelständische Unternehmen setzt auch konsequent auf Regionalität. Mehr als 80 Prozent des verarbeiteten Fleischs stammt von Tieren, die in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Schleswig-Holstein gemästet wurden. „Wir arbeiten mit rund 50 Vertragslandwirten zusammen.
Die sind hier in Mecklenburg-Vorpommern bei Biopark e.V. und der Erzeugergemeinschaft Weidehof organisiert, mit denen wir ebenfalls gut kooperieren“, betont der Geschäftsführer. Im Jahr verarbeitet Ludwigsluster Fleisch von rund 40.000 Bio-Schweinen und 15.000 Bio-Rindern.

Das Exportgeschäft ist bei LFW bislang noch ein zartes Pflänzchen, das aber weiter ausgebaut werden soll. Derzeit liegt der Ausfuhranteil bei etwa zehn Prozent. „Wir haben unter anderem Kunden in Polen und Bulgarien. Darüber hinaus sind wir in den skandinavischen Ländern gut unterwegs und sehen dort noch Potenzial für weiteres Wachstum“, sagt der Geschäftsführer. Auch hierzulande will das Unternehmen weiterhin für Wachstumsimpulse sorgen.
Im Rahmen der diesjährigen Biofach hat Ludwigsluster unter der Marke Biolust erstmals tiefgekühlte Burger-Patties in Bioqualität vorgestellt, die ausschließlich aus deutschem Rindfleisch hergestellt werden. Außerdem erweitert der Hersteller sein Sortiment um vorgegarte und marinierte Bio-Spareribs fürs Kühlregal. Um den Wachstumskurs beizubehalten, hat das Unternehmen in den letzten Jahren am Standort in Ludwigslust kräftig investiert. 2017 nahm man 1,5 Millionen Euro unter anderem für neue Kutter und Produktionslinien für die Hamburger-Herstellung in die Hand.
„Dieses Jahr belaufen sich unsere Investitionen auf rund zwei Millionen Euro. Wir wollen die Wurstproduktion sowie Lagerkapazitäten erweitern und planen außerdem einen Ausbau der Verwaltungsflächen“, kündigt Müller an. Der Geschäftsführer blickt angesichts der positiven Absatzentwicklung in der Bio-Schiene zuversichtlich in die Zukunft. Nur eines trübt etwas die Aussichten.
