Imbiss Hotspot für Hot Dogs

„Wurst Case Szenario“: Wer den Anglizismus korrekt ausspricht, erntet zunächst erst einmal einen resignierten Blick. Oder aber der Zuhörer versteht die Wortspielerei auf Anhieb. Kurz: Die englische Bezeichnung „Worst Case“ meint den schlimmstmöglichen Ausgang in einem Katastrophen-Fall. Tauscht man aber das „o“ mit dem „u“ aus, könnte man das Ganze mit „Wurst-Koffer“ übersetzen. Egal, wie man es auffasst: Hier geht es nicht nur um Denkstoff, sondern um „Stoff“ zum Essen und Genießen. Im Zentrum steht – natürlich – die Wurst.
Denn im Belgischen Viertel inmitten der Domstadt Köln fanden die Initiatoren einer kulinarischen und künstlerisch angehauchten Idee die passende Location zur Umsetzung einer sensorischen Hymne an die Wurst. Vom Hot Dog bis zur Currywurst stellten der Koch Walter Schnerring und seine Partnerin Andreea Bratu ein Experiment auf die Beine, das man auch in das Wort „Wurst-Salon“ packen könnte. Doch es steckt mehr dahinter: Fastfood mit erstklassigen Zutaten aufgemotzt und optisch ansprechend präsentiert.
Erfahrungen sammelt das Betreiber-Duo bereits vor acht Jahren in der Kölner Südstadt mit der Erfindung des Konzepts „Fette Kuh“. Diese Edel-Burgerschmiede ist immer noch erfolgreich am Markt. Aber als den Beiden die Räume einer ehemaligen Fleischerei am Brüsseler Platz angeboten wurde, griffen die Wurst-Enthusiasten sofort zu. Sie ließen das Ladenlokal und die dahinter liegende Vorbereitungsküche komplett umbauen. In einem nächsten Schritt stellten sie ein Programm aus Speisen zusammen, das sich als eine gut gewürzte, leicht pikante und doch bestens abgestimmte Mischung aus Street-Food, Imbiss und Top-Qualität zum Sofort-Verzehr beschreiben lässt.

Produkte und Rohstoffe beziehen Schnerring und Bratu von namhaften Fleischer-Fachgeschäften aus der Region. Gronau (Essen), Ludwig (Düsseldorf) und Kleinjung (Engelskirchen) heißen einige der Lieferanten. Frische und ausgeprägter Eigengeschmack sind überdies wichtige Grundvoraussetzungen für den Einkauf von Gemüse, Kräutern und Gewürzen. Saucen kochen die beiden Inhaber des „Wurst Case“ selbst und schmecken sie sorgfältig ab. Gäste, die ihre bestellten Gerichte schärfer oder milder mögen, bekommen ihre individuellen Wünsche erfüllt. Wenn es technologisch machbar ist, wird auf Zusatzstoffe verzichtet. Lediglich Nitritpökelsalz fügen die Köche in geringen Mengen bei der einen oder anderen Wurstsorte hinzu. Im Zuge ihrer Expansion planen die Initiatoren eine eigene Produktionsstätte im benachbarten Hürth.

Als konzertierte Aktion mit dem Schwesterunternehmen „Fette Kuh“ stehen Lieferdienst und Catering bereit. Bis zu 600 Gäste werden bei Events verpflegt. Auch mobil und auf kleinstem Raum fällt das „Wurst Case“ ins Auge. Dazu wird derzeit an einem Bauchladen für Verkostungshappen gearbeitet. „Als Werbung und zum ‚Scharfmachen‘ auf unsere Currywurst“, schmunzelt Schnerring.