Ferkelkastration Eberfleisch ist keine Option

Der Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration birgt ein großes Risiko für Metzgereien. Nämlich dann, wenn sie gegebenenfalls unwissentlich stinkendes Eberfleisch anbieten oder verarbeiten. Das verdeutlichte der Fleischerverband Bayern anhand einer Testreihe mit Produkten aus Eberfleisch.
Ortstermin in der Fleischerschule in Augsburg. Zur Verkostung gibt es Koch- und Brühwurst sowie Rohschinken und einen Braten, jeweils in drei Varianten: aus Sauenfleisch sowie aus Fleisch vom geruchsunauffälligem Eber und von einem veritablen „Stinker“.
Unter den Testern sind Metzgermeister, Fachverkäuferinnen und angehende Betriebswirte. Aber auch Vertreter von Ministerien, dem Bayerischen Bauernverband sowie dem Fleischprüfring machten die Probe aufs Exempel: Wie schmeckt Eberfleisch? Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt von Prof. Dr. Manfred Gareis von der tierärztlichen Fakultät der Uni München.

Beim Zukauf fürchten die Fleischer allerdings, dass ihnen ab 2019 schon mal „Stinkefleisch“ untergejubelt werde. Eine Pflicht zur Kennzeichnung gibt es nicht. Prof. Gareis riet den Metzgern sich klar zu positionieren: Wir verarbeiten kein Eberfleisch. Das biete die Chance, sich von Industrie und Handel abzuheben.