Fleischerhandwerk Gute Performance zur Halbzeit

Mit einem durchschnittlichen Umsatzplus von 1,73 Prozent im ersten Halbjahr 2018 wachsen die Betriebe erneut. Das ist das Ergebnis der bundesweiten afz-Barometer-Erhebung.
Mehr Fleischer-Fachgeschäfte erzielten diesmal in den ersten sechs Monaten Zuwächse, die jedoch etwas geringer ausfielen als im ersten Halbjahr 2017. Die Erhebungen des monatlichen afz-Barometers weisen diesmal bei 51,3 Prozent der Befragten (2017: 49,8 Prozent / 2016: 48,9 Prozent) ein durchschnittliches Umsatzplus von 5,8 Prozent (Vorjahr 6,6 Prozent) aus. Die Anzahl der Unternehmen mit gleichbleibenden Erlösen nahm dagegen um 3,5 Prozentpunkte auf 25,1 Prozent ab. Unterm Strich läuft es also für drei Viertel der Befragten mindestens gut. Nicht stabil blieb dagegen die Anzahl der Fleischer-Fachgeschäfte mit einem Minus in der Kasse, das sich aber immerhin nicht vergrößerte. Im Gegenteil: 23,6 Prozent (2017: 21,6 Prozent) setzten zwischen Januar und Juni 2018 rund 5,2 Prozent weniger um als 2017. Diese Größenordnung entspricht nahezu der des Vorjahres.
Jeder Monat im Plus
Wie im Vorjahr schließen alle Monate von Januar bis Juni mit einem Zuwachs ab, wie die untenstehende Grafik zeigt. Allerdings erreicht der durchschnittliche Zuwachs nicht das Niveau der Vergleichsperiode 2017. Seinerzeit schlossen die Fleischer das erste Halbjahr mit einem Plus in der Kasse von 2,14 Prozent ab. Im Unterschied zum Vorjahr fallen zwei Entwicklungen ins Auge: Zum ersten gestalten sich die Erlöse stabiler – die Ausschläge zwischen Januar und April zeigen sich weniger dynamisch. Das ist vor allem im Januar und Juni der Fall. Zum zweiten verstanden es die Fleischer-Fachgeschäfte aus einem schwachen Februar einen durchschnittlichen Umsatz herauszuholen. Extrem anders als vermutet war die Performance im April und im Juni. Das Osterfest fiel auf das erste Wochenende, und die Umsätze wurden am Karsamstag noch in den März abgerechnet – so wollte es der Jahreskalender. Die anhaltend heiße Witterung zu Beginn des Sommers machte den Metzgern im Juni etwas zu schaffen. Noch dazu begannen in Bremen, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, im Saarland und Sachsen-Anhalt die Schulferien.
Land schlägt Stadt
Die Analyse des afz-Barometers verrät auch, dass sich die Landfleischereien besonders eindrucksvoll im harten Wettbewerb mit anderen Anbietern von Fleisch, Fleischwaren und Wurst behaupteten. Betriebe in Gemeinden mit weniger als 30.000 Einwohnern generierten zwischen Januar und Juni diesen Jahres deutlich höhere Zuwächse als ihre Kollegen in den Städten. Hier verlief die Entwicklung zuletzt weniger positiv, wie die Grafik rechts zeigt. Das Fleischerhandwerk ist in der Region verwurzelt und trägt zur Wertschöpfung vor Ort bei. Die Verbindung der Metzgermeister zur Landwirtschaft lässt sich in ländlich geprägten Räumen deutlich nachvollziehbarer kommunizieren als dies in vielen Großstädten der Fall ist.
Fleischverkauf steigt wieder
Die Nachfrage nach Fleischqualitäten aus dem Fachgeschäft belebte sich. Deshalb verkauften die Metzgereien auch wieder mehr Fleisch – zu Lasten von Fleischwaren und Wurst. Der Anteil an der Gesamtabsatzmenge legte um 1,8 Prozentpunkte auf nun 37,4 Prozent zu. Das Plus ist nicht wie in den Vorjahren allein den Spezialitäten vom Rind geschuldet, sondern der Nachfrage nach Schweinefleisch. Der Absatz stieg auf einen Anteil von 20,6 Prozent (Vorjahr: 19,7 Prozent). Ebenfalls steigerten die Fleischer ihren Verkauf von Geflügel.Vom Gesamtumsatz entfiel im Befragungszeitraum im Gegensatz zu 2017 wieder mehr auf den Außer-Haus-Markt. Der Anteil stieg von durchschnittlich 16,6 Prozent im ersten Halbjahr 2017 auf nun 16,9 Prozent. Auch hier ist die Entwicklung regional unterschiedlich stark ausgeprägt. Besonders häufig nachgefragt sind Imbiss-Klassiker vom Metzger-Grill im Osten sowie in Baden-Württemberg und Bayern. In diesen drei Regionen erzielten die Fleischer-Fachgeschäfte weit überdurchschnittliche Umsatzanteile.