BERLIN Mit über 110.000 Arbeitnehmern sind die Betriebe der Fleischwirtschaft der zweitwichtigste Arbeitgeber und der umsatzstärkste Sektor der deutschen Ernährungswirtschaft. Dennoch steht die erfolgreiche Branche vor dem Problem, Mitarbeiter zu finden.
Auf diese Situation reagieren die Unternehmer und arbeiten häufig mit Dienstleistern zusammen. Obwohl diese Form der Arbeitserledigung in vielen Wirtschaftsbereichen seit langem üblich ist, stehen die Fleischwirtschaft und ihre Werkvertragspartner im besonderen Fokus der Öffentlichkeit. So zeichnet sich seit geraumer Zeit ab, dass neben den gesetzten Themen Tier- und Verbraucherschutz das Menschenwohl zu einem wichtigen Politikfeld wird. Arbeitsbedingungen und gerechter Arbeitslohn bieten reichlich Stoff für kontroverse Debatten rund um Missbrauch von Werkverträgen, Leiharbeit und Dumpinglöhnen, die der Branchenakzeptanz enorm schaden.
Inzwischen gilt in der Fleischwirtschaft ein Mindestlohn-Tarifvertrag und mit einem Verhaltenskodex haben sich die Unternehmer selbst sozialverantwortliche Spielregeln auferlegt. In der Branche selbst herrscht Einigkeit darüber, dass die Wahrnehmung der Fleischwirtschaft als Arbeitgeber noch Luft nach oben lässt. Über die sozialpolitische Entwicklung dieses Wirtschaftssektors diskutiert das „Frische Forum Fleisch“ am 15. Januar zur Grünen Woche:
Weder Feigenblatt noch Alibi – Was kommt nach der Selbstverpflichtung?
Mindeststandards für gute Arbeit – Hat die Fleischbranche die Zeichen der Zeit erkannt?
Das Ende von billig – Führt die Branchenlösung aus der Schmuddelecke?
Moderation: Renate Kühlcke, FleischWirtschaft-Chefredaktion