Konsumgewohnheiten Corona kurbelt private Nachfrage an

von Kamila Dynowski, AMI
Entgegen dem Trend der Vorjahre wuchs die private Nachfrage nach Fleisch, Geflügel und Wurst im Lebensmitteleinzelhandel im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent. Besonders hohe Anstiege sind dabei von März bis Mai zu beobachten. In diesen Monaten war der Außer-Haus-Verzehr besonders durch die Beschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie betroffen. Entsprechend wurde mehr Fleisch am heimischen Herd zubereitet.
Der höchste Anstieg wurde im April registriert – mit einem Plus von 19 Prozent über die gesamte Fleischpalette hinweg. Bei einzelnen Fleischarten wie Rind steigerten die Verbraucher die Nachfrage sogar um 29 Prozent. Der Lebensmitteleinzelhandel profitierte in diesen Monaten stark vom gestiegenen Kaufinteresse der Konsumenten durch höhere Umsätze. Nach der Öffnung der Gastronomie dürfte sich diese Entwicklung wieder abschwächen.
Die Wiedereröffnung der Gastronomie gab dem Fleischabsatz Impulse, teils zu Lasten des Verkaufs im Lebensmitteleinzelhandel. Die Ferien- und Urlaubszeit, die sonst die Nachfrage nach Fleisch bremst, wirkt sich dieses Jahr allerdings nicht so stark hemmend aus. Da viele ihren Urlaub in Corona-Zeiten Zuhause oder innerhalb Deutschlands verbringen, sinkt der Fleischverbrauch in Deutschland weniger stark, eher im Gegenteil.